In unserer Frühförderstelle betreuen wir Kinder mit ein- oder beidseitiger Hörstörung aller Grade. Voraussetzungen sind die Feststellung einer Hörstörung durch einen HNO-Arzt und die Versorgung der Kinder mit Hörtechnik bzw. , dass dieser Prozess eingeleitet wurde. Dies betrifft auch Kinder vor oder nach einer CI-Implantation. Es ist eine Überweisung des Kinderarztes für die Frühförderung notwendig.
Wir führen mit den Eltern des Kindes ein Beratungsgespräch und mit dem Kind eine Erstdiagnostik durch. Danach können wir den Eltern einen Vorschlag zur Aufnahme der Frühförderung unterbreiten oder leiten gemeinsam mit den Eltern andere Maßnahmen zur Hilfe ein.
Die Kinder werden in unserer Frühförderstelle in der Regel bis zum Schuleintritt betreut.

Im Mittelpunkt der hörgeschädigten spezifischen Frühförderung stehen die Förderung der Hörentwicklung über die Hörhilfen sowie der Anstoß und die Unterstützung der Sprachentwicklung i.S. eines hörgerichteten Spracherwerbs, ggf. aber auch Maßnahmen der unterstützten Kommunikation (UK).

Wir beziehen in unsere Arbeit auch Gebärden ein, insbesondere lautsprachbegleitende Gebärden und unterstützen die Eltern beim Erwerb und der Nutzung der Deutschen Gebärdensprache, wenn dieses als Kommunikationsmittel notwendig oder gewünscht ist.

Die Eltern der hörgeschädigten Kinder begleiten wir ab Diagnosestellung und unterstützen den Prozess der Diagnose- und Krankheitsverarbeitung. Wir unterstützen bei der Beantragung der Frühfördermaßnahmen und ggf. bei Antrag auf Integrationsstatus und erläutern den Eltern Möglichkeiten im Rahmen des Schwerbehindertengesetzes. Wir leiten die Eltern im Umgang mit der Hörtechnik an und beraten diese hinsichtlich der Nutzung von Zusatztechnik (z.B. digitale Übertragungsanlagen DÜA). Nicht zuletzt unterstützen wir die Eltern bei der Wahl einer geeigneten Schulart.

Wir arbeiten interdisziplinär und pflegen einen Austausch mit allen an der Entwicklung des Kindes beteiligten Fachdisziplinen: Kinder- und HNO-Ärzte, Kliniken, Akustiker*innen, Sozialamt, Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten sowie Therapeutinnen und Therapeuten. Im Fokus stehen dabei Informationen zum aktuellen Entwicklungsstand des Kindes, zum Stand und der Wirksamkeit gewählter Hilfen sowie zu Besonderheiten in der Entwicklung des einzelnen Kindes. Intensiv beraten und begleiten wir auch Erzieher*innen, die diese Kinder in Kindertageseinrichtungen betreuen. Wir bieten die Teilnahme an Gesamtplankonferenzen sowie Fallbesprechungen an.

Unsere Frühförderstelle arbeitet in Netzwerken mit. Zu nennen sind hier z.B. die VIFF, die Autismusambulanz sowie der AK Unterstützte Kommunikation.

Wir bieten Fortbildungen an. Jährlich erfolgt eine ganztägige Fortbildung für Erzieherinnen und Erzieher an Kindertagesstätten in unserer Frühförderstelle. Weitere Fortbildungen richten sich an Kinderärzte (mit entsprechenden Fortbildungspunkten). Für weitere Anfragen sind wir offen.